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Sonntag, 4. März 2012


Den Schlupf ausgebremst



Schematische Darstellung der Gewichtsverlagerung bei einer Bestellkombination mit Fahrwerk und Bodenwalze: 1 Sensor zur Erfassung der Walzendrehzahl, 2 Impulsrad zur Erfassung der Fahrgeschwindigkeit, 3 Arbeitsrichtung, 4 Druck Fahrwerk, 5 Druck Bodenwalze






Antischlupfregelung für Bodenwalzen von LEMKEN 


Bodenwalzen werden in der Regel in der Saatbettbereitung und in der Stoppelbearbeitung zur Rückverfestigung des Bodens und zur Tiefenführung des Geräts eingesetzt. Allerdings kann es in leichten Bodenverhältnissen  vor der Walze schnell zum Aufschieben von Erde kommen. Dabei verringert sich die Drehzahl der Walze, was einem erhöhten Schlupf entspricht. Das führt zu höherem Zugkraftbedarf, schlechterer  Rückverfestigung und mangelhafter Tiefenführung.. . Für diesen Fall hat LEMKEN mit seiner neuen Antischlupfregelung ein System entwickelt, das den Druck auf die Walze automatisch reduziert und so den Schlupf minimiert. Die innovative Antischlupfregelung wurde von der DLG zur Agritechnica 2011 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. 


Die Drehzahl der Bodenwalze wird durch einen Sensor in der Walze erfasst. Die Fahrgeschwindigkeit ermittelt entweder das Impulsrad der Drillmaschine oder der Radarsensor des Traktors. Der Schlupf errechnet sich aus der Differenz zwischen Fahrgeschwindigkeit und zurückgelegter Wegstrecke der Walze pro Zeiteinheit. Ist der Schlupf zu groß, wird bei Geräten mit Fahrwerk, wie z.B. der Compact-Solitair von LEMKEN, Gewicht von der Walze auf das Fahrwerk verlagert und so der Druck auf die Walze reduziert. 


Eingebunden in ein TIM System (Tractor Implement Management), mit dem der Traktor über die Gerätefunktion gesteuert wird, kann die Messung des Schlupfs an der Walze zur Regelung des Dreipunkt-Hubwerks des Traktors genutzt werden.  Diese Regelung bewirkt eine Anpassung des Walzendrucks, so dass bei angebauten Geräten mit Bodenwalze auch bei wechselnden Bodenverhältnissen kein bremsender Erdwall vor der Walze entstehen kann. 


Bodenwalzendruckanpassung bei Anbaugeräten am Beispiel einer Kreiselegge. Dargestellt ist der veränderte Schnittpunkt der Lenker bei Verschieben des Oberlenkeranbaupunktes und die Veränderung von Druck und Gewichtskraft: 1 hydraulische Verlagerung der Oberlenkerposition, 2 Sensor zur Erfassung der Walzendrehzahl, 3 Sensor zur Erfassung der Fahrgeschwindigkeit, 4 geringere Gewichtskraft, 5 hohe Gewichtskraft, 6 geringer Walzendruck, 7 hoher Walzendruck






Bei Anbaugeräten, die in Schwimmstellung gefahren werden, wird die Position des Oberlenkers am Geräteturm verlagert. Wenn z.B. der Schlupf an der Bodenwalze steigt, verschiebt die Antischlupfregelung die Position des Oberlenkers automatisch nach vorne und nach oben. Dadurch wird Gewicht von der Walze des Geräts auf den Traktor verlagert und der Walzendruck angepasst.  


Die Antischlupfregelung entlastet den Fahrer deutlich, da der Walzendruck in wechselnden Bodenverhältnissen automatisch geregelt und so ein störungsfreies Arbeiten ermöglicht wird. Gleichzeitig verringert sich durch den minimierten Schlupf die erforderliche Zugkraft und damit auch der Energiebedarf der Bestellkombination. Darüber hinaus kann auch das Gesamtgewicht des Geräts verringert werden, da nun auch leichtere Walzen mit kleinerem Durchmesser eingesetzt werden können, die bisher aufgrund ihres höheren Rollwiderstands nicht verwendet werden konnten. Insgesamt sorgt der an die Bodenbedingungen angepasste Walzendruck vor allem für eine bessere und gleichmäßigere Bodenstruktur, die den Wachstumsbedingungen der Pflanzen verbessert und damit den Ertrag steigert.

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